Wäscheabwurfschacht: Die wichtigsten Fakten im Überblick:
Wäscheabwurfschächte erfreuen sich bei Häuselbauer immer größerer Beliebtheit. Wurden Sie früher nur in teueren Hotels eingebaut, hat nun auch der moderne Hausbesitzer die Vorzüge eines Wäscherohrs entdeckt. Klar, die Freizeit wird immer knapper und der Wohnraum weniger, daher bleibt für das Wäschemanagement immer weniger Platz und pfiffige Lösungen sind gefragt.
Doch braucht man so einen Wäscheschacht oder trägt man die Wäsche lieber eigenhändig an ihren Waschort?
Verlegt man unter Umständen gleich die Waschmaschine in das Geschoß, in dem die Schmutzwäsche anfällt?
Entscheide selbst, wir versuchen dir einen kleinen Überblick zu geben.
- Was ist ein Wäscheabwurfschacht und wie ist die Funktion?
- Vor und Nachteile einer Wäscherutsche?
- Aus welchen Teilen besteht der Wäscheabwurf?
- Aus welchem Material kann man einen Wäscheabwurfschacht bauen?
- Wie groß soll ein Wäscheabwurfschacht sein? Welcher Durchmesser?
- Wie hoch sind die Kosten für einen Wäscheabwurfschacht?
- Wäscheschachtsystem im Bezug auf Brandschutz?
Was ist ein Wäscheabwurfschacht und wie ist die Funktion?
Mit einem Wäscheabwurf wird der Wäschehaushalt in einem mehrstöckigem Wohnhaus richtig einfach. Der Wäscheabwurfschacht verbindet dabei den Wohnraum, also dort wo Schmutzwäsche anfällt, mit dem Hauswirtschaftsraum in dem die Waschmaschine untergebracht ist. Oben eimal eingeworfen, fliegt die Wäsche praktisch zum Nulltarif in den Waschraum. Unten angekommen landet sie im Wäschesack, Wäschekorb oder einfach am Sortiertisch oder Boden und wartet dort bereits auf zur weiteren Verarbeitung auf dich.
Vor- und Nachteile einer Wäscherutsche
Vorteile
- Zeitersparnis - die Wäsche fliegt zur Waschmaschine, während du ein tolles Buch liest.
- Einfaches Wäschehandling - du musst die Schmutzwäsche nicht mehrmals in die Hand nehmen
- Arbeitserleichterung - unnötiges herumschleppen der Wäsche aller Familienmitglieder entfällt
- Sauber - keine Körbe mit schmutziger Wäsche im Wohnbereich
- Hygienisch - keine unangenehmen Gerüche der Schmutzwäsche stören den Kaffeegenuss
Nachteile
- etwas Planungsaufwand im Vorfeld
- Platzbedarf
- Kosten
Hier ein interessanter Blog von Konstantin Matern zum Thema Wäscheabwurfschacht:
https://www.hausbauen24.eu/waescheabwurfschacht-pro-kontro-waescheabwurf-neubau/
Einwurf - Im Wohnraum:
- Einwurftüre seitlich z.B. im Badezimmer oder Gang
- Wäscheabwurfschacht Klappe
- Wäscheabwurfschacht Deckel rund oben
- versperrbarer Deckel z.B. im Kasten
- stylische Einwurfsäule
Ein sehr wichtiger Teil vom Wäscheabwurfschacht, er muss vielen Anforderungen entsprechen. Eleganz, schickes Aussehen, Funktionalität, Dichtheit und Sicherheit sind nur kurze Schlagworte. Niemand möchte ein ödes Fliesentürchen im Wohnbereich sehen, vom täglichen Gebrauch spreche ich hier noch nicht einmal. Verbindet man hier wohnliches Ambiente mit kühler Installation.
Im Schacht (unterputz):
- Rohre und Bögen, Verschlussdeckel
- T-Stück als Einwurf (Schurre)
- Befestigungsmaterial
Dieser Teil verschwindet meist in der Mauer oder wird mit Platten verkleidet. Hier werden Rohre und Bögen aus verschiedenen Materialien mit geeignetem Montagematerial meist senkrecht verlegt. Spezielle T-Stücke (Schurre) ermöglichen einen praktischen Einwurf seitlich für die Schmutzwäsche und bieten später sicheren Halt für die Einwurftüre. Falls du keine Einwurftüre oben einbaust, vergiss nicht auf den Verschlussdeckel, der das Rohr unterputz vor Veschmutzung schützt.
Je nach verwendetem Material kann man z.B. hochglanz polierte Edelstahlrohre wie ein Kamin auch sichtbar als Hingucker verbauen.
Auswurf - Im Hauswirtschaftsraum:
Wie man das untere Ende vom Wäscheabwurfschacht gestaltet? Es gibt es unzählige Möglichkeiten, oben genannte verhindern, dass die Luft bedingt durch den Kamineffekt (Druckunterschied) zu zirkulieren beginnt und kalte Luft in den Wohnbereich strömen lässt.
Wäscheabwurfschacht mögliche Rohrmaterialien?
Wäscheabwurf aus Kunststoffrohre
Man kann von Plastik und Thema Nachhaltigkeit halten was man will: Tatsache ist jedoch, dass es wohl der vielfältigste Werkstoff ist. Möglich sind hier runde und eckige Ausführungen, von ABS über PE, PP bis PVC geschäumt und nicht geschäumt. Am meisten verbreitet sind letztere Rohre sogenannte KG-Rohre oder Kanalrohre aus PVC. Nur kurz, durch die Luft im Schaum wird Material und Gewicht gespart, die Rohre sind daher günstiger und leichter. Einen Einfluss auf die Flugbahn der Wäsche gibt es dadurch nicht ;) Diese Rohre kommen normal in die Erde und werden im Straßenbau bzw. Tiefbau verwendet, dort sind diese Kriterien wichtig. Sie sind sehr schwer und in Längen von 5, 3, 2, 1 Meter erhältlich. Preislich werden meist 5 Meter Stangen verwendet, diese sind jedoch sehr schwierig zu handhaben.
Tipp: Schneide die 5m Stange in der Mitte ab, dadurch erhältst du 2 Stücke die einfacher zu handieren sind. Zum Verbinden wird ein Ende in die Muffe gesteckt, die wird beim Wäscheschacht ohnehin nicht benötigt.
Passende Einwurfschurren sind leicht zu montieren, bilden den Übergang zur Einwurftür und lassen sich viel leichter in den Wohnraum integrieren als voluminöse Abzweiger. Damit wird ein Plastikrohr erst zum Wäscheabwurfschacht.
Wäscheabwurfschacht aus Edelstahl
Die wohl sauberste und eleganteste Art einen Wäscheschacht zu bauen. Es werden dünnwandige, relativ leichte, handliche Rohre mit Steckverbindung angeboten. Erhältlich sind dabei bereits fertige Gesamtsets mit Schurren die quasi aus einem Stück gefertigt sind. Raffinierte Blechtechnik sorgt für nahtlose Übergänge und somit keine Gefahr ein Wäschestück zu beschädigen. Edelstahl wird in der Lebensmittelindustrie verwendet und steht für Hygiene, auch nach vielen Jahrzehnten. Es ist beständig gegen Waschmitteldämpfe und sieht auch noch nach Jahren schön aus. Es ist nicht brennbar, im konventionellen Bereich, wo Brandschutz ein großes Thema ist, wird es praktisch ausnahmslos eingesetzt.
Die Empfehlung für einen Wäscheschacht, den du täglich und viele Jahre verwenden wirst. Preisunterschied zu PVC meist nur ca. 30,- bis 45,- Euro pro Laufmeter! Teste es hier in unserem Konfigurator...
Wickelfalzrohre oder Lüftungsrohre
Werden im Lüftungsbau verwendet und meist hergestellt aus verzinktem Stahl. Problematisch sind die stumpfen Stoßverbindungen, es gibt keine klare Fallrichtung. D.h. beide Rohrenden sehen gleich aus, sie sind sehr scharfkantig, das kann sehr leicht die Wäsche beschädigen. Sie sind nur bedingt wiederstandsfähig gegen Rost, speziell die Schnittflächen. Wäschestücke wie Jeans mit Metallknöpfen verletzen die verzinkte Oberfläche und das Rohr wird durch Waschmitteldämpfe oder feuchte Wäsche rostig. Vorbeifliegende Wäsche nimmt den Rost u.U. auf, diese Flecken gehen nur sehr schwer wieder raus.
Wickelfalzrohre gibt es auch aus Edelstahl, das Thema Verbindung bleibt.
Wäscheschacht aus Holzplatten selber machen?
Wer genügend Zeit, das nötige Tischler Knowhow und einen sehr kleinen Geldbeutel hat, warum nicht? Achte darauf dass die Innenfläche wirklich glatt und wiederstandsfähig gegen Feuchtigkeit ist. Und das sollte durchgängig von ganz oben bis zum unteren Ende der Fall sein. Es sollen später keine scharfkantigen Stöße die Schmutzwäsche beschädigen. Imprägniere den Schacht innen gut, damit er auch noch nach Jahren keine Feuchtigkeit zieht.
Gipskartonplatten und Co.
Wäscheabwurfschacht selber machen aus Rigips. Es gilt das selbe wie im Absatz darüber.
Wie groß soll ein Wäscheschacht sein? Welcher Durchmesser?
für private Anwendungen, Einfamilienhaus, Zweifamilienhaus:
Rund: Innendurchmesser Rohr 250mm bis 300mm
Eckig: Innenfläche ab ca. 500cm2 (13x37cm)
für Hotels, Seniorenheime, Pflegeheime und Gewerbeobjekte werden größere Querschnitte verwendet:
Rund: Durchmesser 350mm bis 600mm
Wieviel kostet ein Wäscheabwurfschacht?
Für einen Wäscheabwurfsystem muss man je nach Ausführung zwischen 500 Euro und 2500 Euro investieren. Größten Einfluss darauf hat die Anzahl der Einwurfmöglichkeiten, die Verkleidungsart und der Anteil der Eigenleistung, das verwendete Rohrmaterial macht dabei keinen so großen Unterschied.
Wäscheabwurfschacht im Bezug auf Brandschutz?
Vorab, je nach Länder gibt es unterschiedliche Richtlinien. Dazu kommt, dass diese Richtlinien unterschiedlich ausgelegt werden können und schließlich wird zwischen privatem EFH und gewerblichen Gebäuden unterschieden. Deshalb sprich meit deinem Brandsachverständigen, Baumeister, Architekten, Rauchfangkehrer oder Behörde.
Für Einfamilienhäuser gilt in der Regel:
Ein Brandabschnitt für das gesamte Gebäude. Als extra Brandabschnitte gelten z.B. die Garage oder speziell ausgewiesene Heizräume. Das erkennt man auch daran, dass diese Räume immer mit einer eigenen Brandschutztüre abgetrennt sind. z.B. EI2-30C oder EI2-90C.
Der Wäscheschacht verbindet verschiedene Geschoße. Im eigenen Interesse sollte das Rohrmaterial aus nicht brennbarem Material bestehen. PVC, das häufig verwendet wird, verbrennt sehr giftig stellt eine große Gefahr für die Bewohner dar. Deshalb sollte darauf verzichtet werden.
Einige reginale Bauordnungen sehen das sogar bereits schon schriftlich vor.
Video Tipp:
Ich zeige dir in diesem Video die häufigsten Fehler aus der Praxis, damit du diese vermeiden kannst!